Das ist ...
André Gstettenhofer, Verleger von Elster & Salis
Anna Stern hat für ihren Roman »das alles hier, jetzt.« den Schweizer Buchpreis 2020 bekommen. Herzlichen Glückwünsch dazu nochmals!
Können Sie sich noch an Ihre erste Begegnung mit Anna Stern erinnern und wissen noch, wann das war?
Herzlichen Dank! Anna Sterns erster Roman »Schneestill« kam damals als unverlangtes Manuskript zu mir. Beim ersten Mal als etwa 600-seitige Fassung, später in der komprimierten Form von 300 Seiten, die meine Aufmerksamkeit gewonnen hat und schlussendlich 2014 als ihr Debüt bei uns erschienen ist. In der Zeit des ersten Austauschs entstand auch der Gedanke an den Nom de plume Anna Stern: Ihre E-Mail-Adresse lautete schon seit langem auf den Nachnamen Stern, weswegen ich sie damals oft und irrtümlich mit „Liebe Frau Stern“ angeschrieben habe.
Was gefällt Ihnen besonders an dem Roman oder anders gefragt, was finden Sie preisverdächtig?
»das alles hier, jetzt.« ist einer dieser Romane, die Sprache, Form und die zu erzählende Geschichte in Einklang bringen, die alle drei Elemente gleich stark gewichten und daraus eine perfekte Symbiose schaffen. Anna Stern wagt mit der Form der aufgeteilten zeitlichen Stränge - jeweils auf linken Seiten die Gegenwart, jeweils auf rechten Seiten die Vergangenheit - viel, schafft aber dadurch eine schichtweise und faszinierende Vertiefung und Intensivierung des Erzählten.
Steht Anna Sterns Literatur exemplarisch für die Literatur im salis Verlag?
Anna Sterns Bücher sind immer wieder neu, in Form und Geschichte. Sie hat viel zu erzählen, sie wiederholt sich nie und wird mit jedem Buch präziser und wagemutiger. Diese Eigenschaften dürfen gerne als exemplarisch für die Literatur bei uns stehen.
Copyright Foto: © Sibylle Meier
