DAS IST ...
Sabine Dörlemann, Verlegerin des Dörlemann Verlags
Was war die Initialzündung zur Gründung eines eigenen Verlags?
Ich hatte meine Stelle beim Ammann Verlag gekündigt, weil ich mit meinem Mann auf Reisen gehen wollte. Als ich zu Swetlana Geier fuhr, um mich zu verabschieden, fragte sie mich, was ich nach meiner Auszeit mache und meinte, ich müsse dann einen Vertrag gründen. Sie würde auch etwas Schönes für mich übersetzen. Der Rest ist Geschichte. Aber Swetlana Geier war diejenige, die mir einen eigenen Verlag zutraute und so den Anstoß gab.
Wie stoßen Sie immer wieder auf so außergewöhnliche Literaturschätze?
Ich bin immer mit offenen Augen und Ohren unterwegs und glaube auch, dass in Wahrheit die Bücher mich finden. Wie sie zu uns gelangen, ist sehr unterschiedlich: Zum Teil sind es Empfehlungen von befreundeten ausländischen Verlegern, die mir ihre Lieblingstitel ans Herz legen, Entdeckungen in englischen Antiquariaten oder auch Empfehlungen von Übersetzerinnen. Und last, but not least natürlich auch durch Agenturen.
Mit welcher „Ihrer“ Romanfiguren würden Sie gerne einmal ein Glas Wein trinken?
In der Tat habe ich bereits mit einem Protagonisten Wein getrunken, nämlich mit Patrick Leigh Fermor. Es ist eines der größten Geschenke, die mir mein Verlegerinnendasein beschert hat, dass ich Paddy noch kennenlernen und Zeit mit ihm verbringen durfte. Er war im wahrsten Sinne des Wortes eine Jahrhundertfigur, hochgebildet, zugewandt, geistreich, lustig und genau so, wie man ihn in seinen Büchern erlebt. Wir haben so manche Runde Croquet zusammen gespielt.
Foto: © Barbara Dietl
