Thomas Sparr: Grunewald im Orient. Das deutsch-jüdische Jerusalem (Berenberg Verlag, soeben erschienen)
Anfang der 1920er Jahre als Gartenstadt angelegt, wurde Jerusalems Vorort Rechavia ab 1933 zu einem Zentrum der deutschen Juden. Hier lebten Else Lasker-Schüler, Gershom Scholem oder Martin Buber; Gabriele Tergit, Mascha Kaléko oder Amos Oz schrieben und dichteten über Rechavia. Der idyllisch gelegene Vorort wurde zum »Jeckenland« (David Kroyanker), einem lebendigen deutsch-jüdischen Mikrokosmos.
In seinem Buch »Grunewald im Orient. Das deutsch-jüdische Jerusalem« zeichnet Thomas Sparr das bewegende Bild eines Viertels und der Menschen, die hier lebten. Der geografische Raum von Sparrs Geschichte erstreckt sich über eine Handvoll Straßen, Plätze, Cafés und Läden. Doch auf diesem vergleichsweise kleinem Raum verdichtet sich eine Zeit, die von der Weimarer Republik bis weit in die Nachkriegsjahre reicht.
Bis zum 30. April 2018 zeigt das Jüdische Museum Berlin die Ausstellung »Welcome to Jerusalem«, die sich den historischen Aspekten der »heiligen Stadt« und den aktuellen Stimmen widmet. Am Mittwoch, den 28. Februar präsentiert Thomas Sparr sein neues Buch ab 19 Uhr im Großen Saal des Hauses.
