Ursula Muscheler: Mutter, Muse und Frau Bauhaus. Die Frauen um Walter Gropius (Berenberg Verlag; ET: 13.11.18)
Nicht Gropius selbst steht in dieser Geschichte im Rampenlicht (er hat sich zeitlebens gehörig in Szene gesetzt), sondern Mutter, Geliebte, Ehefrau und was es sonst noch an weiblichen Wesen im Umfeld des Meisters gab. Doch keine Sorge – Ursula Muscheler blickt nicht verhuscht durchs Schlüsselloch auf allzu private Szenen, sondern hinter die Kulisse des großen Architekten auf seine geliebten, klugen, gebildeten, tatkräftigen Gehilfinnen: Manon Gropius, Alma Mahler, Lily Hildebrandt, Maria Benemann und Ise Gropius. Hinter jedem erfolgreichen Mann stehe eine starke Frau, sagt der Volksmund. Dass diese überaus begabten Frauen zeitlebens im Schatten von Gropius und anderen Männern standen, ist die bedauerliche Pointe dieser liebevollen Skizze.
Nach »Das rote Bauhaus. Eine Geschichte von Hoffnung und Scheitern« (2016), »Gruppenbild mit Meister. Le Corbusier und seine Mitarbeiter« (2014) und »Möbel, Kunst und feine Nerven. Henry van de Velde und der Kultus der Schönheit 1895–1914« (2012) ist »Mutter, Muse und Frau Bauhaus« die vierte Veröffentlichung der promovierten und praktizierenden Architektin Ursula Muscheler im Berenberg Verlag.
