Das ist ...
Michael Faber, Verleger von Faber & Faber
Seit Sommer 2019 mischt Faber & Faber wieder auf dem Buchmarkt mit. Wie lautet – gut ein Jahr nach dem Neustart – Ihr Zwischenfazit?
Grausame Schönheit. Schöne Unberechenbarkeit. Der Start war gut, dann kamen die Verrücktheiten der Pandemie. Bitter und süß.
Ihr Programmschwerpunkt liegt neben anspruchsvoller Belletristik auf hochwertig illustrierter Literatur. Was reizt Sie besonders an der Symbiose aus Wort und Bild?
Wir alle kennen diesen bemerkenswerten Satz: Die wirkliche Schönheit eines Menschen erkennt man an dessen Charakter. Nun, wir wollen eben gern dem Buch einen Charakter geben und es dennoch auch gut aussehen lassen. Ich fühle mich als Verleger da wie im Theater. Die Inszenierung eines Skakespeare-Dramas muß beinahe zwangsläufig im 21. Jahrhundert anders daherkommen als zu elisabethanischer Zeit.
Und auf welchen Titel Ihres Frühjahrsprogramms 2021 freuen Sie sich am meisten?
Der Verleger liebt alle seine Kinder, sonst würde er sie nicht zur Welt bringen. Am ungewöhnlichsten wird aber sicher das Buch »Weiße Rentierflechte« von Anna Nerkagi, einer Nomadin von der Halbinsel Yamal in Westsibirien. Ganz große Literatur.
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