Carla Maliandi: Das deutsche Zimmer (Berenberg Verlag; soeben erschienen)
»Ein melancholischer Roman voller wunderbarer Einfälle, in dem das Glück sich wie der Zufall einstellt«, schrieb María Cecilia Barbetta über das Romandebüt der argentinischen Autorin Carla Maliandi, das nun in der deutschen Übersetzung von Peter Kultzen erscheint.
Heidelberg, nur nach Heidelberg. Was genau sie aus Buenos Aires in die deutsche Hauptstadt der Romantik treibt, weiß die namenlose Erzählerin in diesem schnörkellosen und gleichzeitig verwunschenen Romandebüt auch nicht recht. Ganz sicher hat es etwas damit zu tun, dass ihre Eltern vor der argentinischen Militärjunta dorthin geflohen waren, dass sie allerfrüheste Kindheitserinnerungen an die Gassen am Neckar hat, das Schloss, die Hügel, den Nebel. Doch das begleitet diese Geschichte allenfalls wie ein unterirdischer Fluss. An der Oberfläche findet und verliert die junge Frau alte und neue Freunde, probiert Lieben aus, sucht nach Unbestimmtem und traumwandelt durch die Stadt.
Die 1976 geborene Carla Maliandi erzählt eine Geschichte von Leben und Tod, in der die Magie kaum merklich die Wirklichkeit streift.
